Gedankenreich

Kyōto Tag 2

Als erstes sind wir heute zum Fushimi-Schrein – eigentlich Fushimi Inari-Taisha – gefahren.

Es sollen dort über 1000 Torii in verschiedenen Größen stehen. Alle Torii sind gespendet von Familien, Einzelpersonen oder Unternehmen. Die Größten kosten umgerechnet über 100.000 Euro.

Der Weg durch alle Torii führt zu einem großen Schein auf der Spitze des Berges. Insgesamt gibt es drei verschiedene Schreine auf unterschiedlichen Ebenen.

Der Weg ist wunderschön und wenn nicht mindestens ebenso viele Touristen wie Torii dort wären, wäre es auch entspannend und angenehm still. Viele sind dort zwar auch leise, weil sie die Atmosphäre genießen wollen, aber allein die Masse macht es schon unruhig und laut.

Unterwegs haben wir zwei große Spinnen gesehen. Die waren total schön gemustert!

 

Nachdem wir mehr als genug Fotos gemacht hatten und uns auch leider die Zeit wieder ziemlich abhanden gekommen war, ging es weiter in die Innenstadt.

In der Nähe waren wir gestern bei unserem spärlichen Abendessen schon. Diesmal sind wir aber in einen etwas neueren Teil des Gion-Viertels gegangen, um dort an einer Tee-Zeremonie teilzunehmen. In der Beschreibung unseres Programms für Japan stand, dass wir gezeigt bekommen werden wie Kimonos traditionell angezogen werden. Wir haben es alle so verstanden, dass es uns halt jemand vormacht.

Nein! Wir wurden alle selber in einen Kimono gesteckt.  Zu erst durften wir uns einen Kimono aussuchen. Es standen dann Damen bereit, die uns in einer rasanten Geschwindigkeit darein bastelten und fertig verschnürten.

Eine Frau aus unserer Gruppe hatte einen sattblauen Kimono an, der passte wirklich super zu ihr. Einigen stand das irgendwie nicht oder der Kimono, den sie ausgesucht hatten, war einfach nicht der Richtige… Ich werde mich bei den Fotos überraschen lassen. Im Spiegel wirkt es oft ganz anders als in echt. Auf jeden Fall konnte ich meine Haare nicht dazu überreden, wenigstens für die Zeit mal brav zu sein..

Abschließend hat uns eine Japanerin genau gezeigt wie die 500 Jahre alte Tee-Zeremonie abläuft – zumindest die Touri-Variante. Eine richtige Zeremonie dauert 4(!) Stunden.

Eigentlich müssten die Teilnehmenden erst durch eine kleine quadratische Öffnung kommen, um dem Gastgeber ihre Ehrerbietung zu zeigen. Sinn und Zweck dieser Öffnung war es einerseits, dass alle Samurai ihre Schwerter ablegen mussten, da sie damit schlichtweg nicht durch die Öffnung gepasst hätten. Andererseits sollte es alle auf einen Stand heben, weil auch die ranghöchsten sich erst mal durch diese äußerst tiefe Vorbeugung erniedrigen mussten.

Dieser Teil wurde uns nur erklärt. Ich hätte auch nicht gewusst wie ich mit dem Kimono durch die Mini-Tür gekommen wäre, ohne dass ich hinterher total gerupft ausgesehen hätte.

Dann reinigt der Gastgeber das Tee-Geschirr (nennt man das da auch so?) Dies zeigt wiederum den Gästen wie wichtig sie dem Gastgeber sind.

Anschließend mussten wir unseren Matcha-Tee selber zubereiten bzw. schlagen. Das Pulver war schon in der Trinkschale, dann wurde heißes Wasser eingegossen und wir mussten mit einer Art Bambus-Schneebesen den Tee so lange schlagen bis er 1. schaumig und 2. erstaunlicherweise nicht mehr dunkel- sondern hellgrün war.

   

Zum Schluss wurde uns gezeigt wie der Tee korrekt getrunken wird.

Also dieser Ausflug war wirklich sehr schön!

Bevor wir alle wieder Alltag-Schlunze wurden, haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht.

Den Rest des Nachmittag und des Abends hatten wir zur freien Verfügung. Wir haben uns erst mal die zig Geschäfte und die lange Einkaufspassage angesehen. Es gibt jede Menge Souvenir-Läden – logisch – und gefühlt jedes 5. Geschäft ist ein Automaten-Laden indem man sich aus kleinen Automaten diverse Kleinigkeiten ziehen kann – ähnlich wie unsere Kaugummi-Automaten früher… Und es läuft üüüberall Musik.

Abschließend sind wir in ein Restaurant einfallen und haben lecker gegessen.

Mit dem Taxi sind wir dann wieder zum Hotel gefahren.

Da wir morgen früher raus müssen, ist jetzt auch Ende im Gelände.

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Einige Gedanken zu “Kyōto Tag 2

  1. erika

    Hichen,

    mit Eurer Erlebniswelt möchte ich tatsächlich tauschen.

    Sonst ist mir nicht unbedingt nach ganz anderen Kulturen, aber Eure Beschreibungen machen doch neugierig.

    Genießt die Zeit … viel Vergnügen … passt auf euch auf …

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