Masca-Schlucht
Morgens sind wir doch erst etwas später aus dem Hotel gekommen als gedacht, so dass wir wieder recht spät an der Masca-Schlucht ankamen. Aber zumindest früh genug, um noch einen Parkplatz zu ergattern.
Wir haben uns dann bei schönstem aber doch noch recht frischem Wetter auf den Weg in die Schlucht gemacht.
Mit diversen Wandergruppen haben wir uns „Rennen“ geliefert: mal haben wir die Gruppen vorbei gelassen, dann haben die Leiter den Gruppen was erzählt und wir sind wieder vorbei gegangen. So ging es dann im Grunde mal mehr mal weniger häufig bis zum Meer.
Was bei unseren „Quellen“ zur Wegstrecke und Zeitangabe steht, kann man irgendwie getrost in die Tonne kloppen. 9, 6 km kann ja noch stimmen, aber das ist dann auch nur eine Strecke, was auch irgendwie doof ist, nur eine Strecke anzugeben. Ich für meinen Teil fände es toll, wenn sie dann zumindest vermerken würden, dass das nur eine Wegstrecke ist. Bei der angegebenen Zeit von 3,5 Stunden muss man wirklich fit sein und darf zwischendurch kein einziges Mal anhalten.
Eine Reisegruppe ist mehr oder weniger mit uns oben los gegangen und die haben wir trotz wildwütigem fotografieren, einer kurzen und mehreren Trinkpausen, sowie einigen Verirrungen im Gelände trotzdem wieder eingekriegt. Und die sind nur gegangen mit ein wenig blabla von der Leitung.
Naja, wie auch immer. Die Schlucht ist total beeindruckend! Die Felswände links und rechts sind gigantisch hoch. Auch die Gesteinsbrocken sind riesig. Dazu sind wir im Vergleich regelrecht winzig! Am Anfang hört man nur ein Plätschern, hinterher sieht man die Masca immer wieder in kleinen Wasserfällen oder Minitümpeln „nebenher“ laufen.
Erstaunlicher Weise gibt es dort alles an Vegetation: Palmen, Klee, Bambus und so was ähnliches wie Kastanien.
Wenn nicht die ganzen labernden Touristengruppen unterwegs gewesen wären, wäre es noch traumhafter gewesen!
Als wir dann am Strand ankamen, tummelten sich schon diverse andere Leute dort. Es war richtig highlife. Ich hatte mir den Bereich da gar nicht so groß vorgestellt.
Mein Lieber wollte gerne wieder hoch laufen. Die Frau am Strand meinte aber so, dass man gut eine Stunde länger als runter braucht. Und da wir schon 16:00 Uhr hatten… Teilweise war es echt steil und ich kann nun mal nicht in einer affenartigen Geschwindigkeit so eine Strecke hochlaufen.
Sprich, ich habe es mir einfach nicht zugetraut, in der Zeit bis uns in der Schlucht die „Lichter ausgeknippst werden“ wieder hoch zu kommen. Hätten wir eine Taschenlampe dabei gehabt, wär mir das auch noch mal egal gewesen, aber wir hatten diesmal nichts mit. Daran gedacht, dass mein Lieber wieder gehen und nur ich mit dem Boot nach Los Gigantes fahren könnte, haben wir überhaupt nicht. Natürlich erst, als wir schon auf dem Boot saßen…
Aber es war vielleicht auch ganz gut so. 1. hätte mein Lieber dann von Masca aus mit dem Auto wieder nach Los Gigantes fahren müssen. Das alleine wäre nicht weiter schlimm gewesen, haben wir ja jetzt schon ein paar Mal getan. Aber es wird dort auf der Strecke – wenn ich das richtig verstanden habe – von kurz hinter Santiago del Teide bis Los Gigantes eine Rallye veranstaltet und er hätte sich dann erst mal irgendwie einen anderen Weg suchen müssen. 2. fing es – als uns der liebe Taxifahrer bei unserem Auto in Masca abgesetzt hatte – an zu fieseln und es zog ziemlich schnell eine Wolken- und Nebelwand auf. Da Wasser, wenn es von oben einen Berg herunter kommt, ziemlich schnell ziemlich viel werden kann, hätte ich das nicht mitten in der Schlucht haben müssen. Selbst wenn es vielleicht letztendlich nicht so viel geregnet hat, aber allein flutschige Steine reichen, um das Ganze ungemein „spannend“ zu machen…
So sind wir also gemütlich bei nicht wirklich vorhandener Sicht wieder in unser Örtchen gefahren, haben gepackt und uns in aller Ruhe zum Essen frisch gemacht.
Unser letztes Abendessen genehmigten wir uns im Ardeola, einem sehr schicken Restaurant an der Promenade. Von der Art her erinnerte mich das von der Einrichtung an „Alt Borkum“. Sehr schick und stilvoll. Das Essen war einfach nur lecker! Die Portionen waren zwar nicht unbedingt riesig, aber auch nicht winzig, dass man die Lupe gebraucht hätte. Als Nachtisch hatte ich mich noch in die Mangomousse verguckt, aber die hatte es echt in sich…
Schräg hinter uns saß ein deutsches Paar und ich hab mich immer wieder gefragt wie man so viel Sch… in so kurzer Zeit erzählen kann und wieso man das auch noch so laut machen muss.
- Mond
- Wieder da!