Gedankenreich

Soweto und Port Elizabeth

Reiseführer und Co.:

Soweto (offizieller Name; kurz für South Western Townships, deutsch etwa „Südwestliche Wohngebiete“) war ein 1963 gegründeter Zusammenschluss vieler Wohngebiete im Südwesten von Johannesburg. Von 1983 bis 2002 war Soweto eine eigenständige Stadt. Seit 2002 gehört es zur Metropolgemeinde City of Johannesburg.

Soweto gilt seit dem Aufstand in Soweto 1976 als Symbol der Apartheidsära.

Port Elizabeth (Xhosa: iBhayi) ist die fünftgrößte Stadt der Republik Südafrika und mit rund 737.600 Einwohnern die größte Stadt der Provinz Ostkap. Der Name der Stadt hat nichts mit der Englischen Krone zu tun. Sie ist nach der Frau des Entdeckers benannt.

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Wow, wir haben mal Internet, dass Seiten, die man aufruft auch fertig lädt und nicht mittendrin einen Kaffee kochen geht.

Morgens sind wir erst durch Soweto gefahren. Es gilt wohl als Vorzeige-Township, weil dort die Menschen friedlich mit einander leben und es wohl für Township-Verhältnisse recht sauber ist. Aber das ist dort echt krass. Es gibt total usselige herunter gekommene Wellblechhütten mehr oder weniger direkt neben schönen Häusern. So krass und auf so eingem Raum haben wir das auch noch nicht gesehen. In einigen Gebieten standen zwar auch schon runtergekommene Hütten, aber das hier war irgendwie noch mal eine Nummer härter.

Und wir fuhren dort mit unserem ja doch recht schicken Bus durch. Touristen, die sich glotzend eine Sensation angucken. Also mir war gar nicht wohl dabei. Nicht, weil ich Angst gehabt hätte, dass die Menschen dort uns was antun könnten oder wollten, sondern einfach weil es irgendwie abartig ist, wenn man gut angezogen, gut ausgerüstet mit Kamera und was nicht alles in einem klimatisierten Bus durch so eine Gegend fährt wo die Menschen wirklich zusammengefercht in Hütten hausen müssen.

In Soweto braucht man einen extra Stadtführer. Unser hieß Simba. Er hat schön erklärt, auch wenn unsere Reiseführerin, die übersetzte, meinte, dass einiges wohl nicht ganz stimmen kann. Naja, es ist klar, er lebt dort und wenn er vielleicht nur Menschen kennt, die keine Arbeit haben, kann mit Sicherheit der Eindruck entstehen, dass 90% arbeitslos seien, auch wenn es vielleicht „nur“ 70 % sind, was immer noch tierisch übel ist.

Anscheinend wussten wohl viele Menschen auch in Afrika und in der Welt sowieso nicht, wie die – eigentlich ja Ureinwohner Afrikas – leben mussten und wie sie teilweise von der weißen Bevölkerung während der Apartheid gegängelt wurden.

Das änderte sich als im Juni 1976 in den Schulen Afrikaans, also die Sprache der holländischen Besatzer gelehrt werden sollte und die Menschen auf die Straße gingen und protestierten und Polizisten dabei einen 10 (?) jährigen Jungen erschossen. Dieses Bild ging um die Welt und machte auf die Zustände aufmerksam.

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Nelson Mandela wohnte mit seiner ersten Frau kurze Zeit auch in Soweto. Wir sind natürlich an seinem Haus vorbei gefahren.

eintrKAfAnschließend waren wir im Apartheitsmuseum. Zu erst wurden wir wie am Flughafen mit so einem Ding „abgepiepst“. Auf jeder Eintrittskarte stand, ob man der weißen oder der nicht-weißen Rasse angehörte und demensprechend musste man durch den zugehörigen Eingang gehen. Das fand ich eine tolle Idee, um einfach auch mal selber zu spüren, wie es ist, ausgegrenzt und anders behandelt zu werden, einfach auf Grund einer so dämlichen Sache wie der Hautfarbe. Leider haben sie es dann im Museum nicht weiter fortgeführt.

Stattdessen gab es viel zu viel Text, in dem es um alle möglichen „Nicht-weißen“ und deren Geschichte ging, aber eigentlich weniger um die Geschichte der Apartheit, die ja irgendwie zumindest für mich hauptsächlich halt mit Schwarzen und Weißen zu tun hat.

Und es ging ganz viel um Nelson Mandela. Eigentlich war es mehr ein Nelson-Mandela-Ehren-Museum als sonst etwas anderes.

Der „Grundstock“ unseres Hotels stammt, würde ich sagen, so aus der Zeit um 1900/1920 rum, innen ist es aber renoviert und relativ schick eingerichtet. Zum Glück aber nicht so steril wie gestern.

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Beim Abendessen saßen wir mit zwei wirklich lieben Frauen aus unserer Gruppe zusammen und haben uns blendend unterhalten. Nach dem Essen sind wir (fast) alle gemeinsam noch mal an den Strand runter gegangen, der wirklich nur über die Straße liegt. Leider war es schon vollständig dunkel, so dass man nicht wirklich was erkennen konnte. Wir werden wohl morgen vor dem Frühstück noch mal schnell an den Strand gehen.

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