Pretoria
Reiseführer und Co.:
Pretoria liegt im nördlichen Teil der Provinz Gauteng („Stadt des Goldes“). Sie ist die Hauptstadt von Südafrika und liegt in einem warmen, geschützten und fruchtbaren Tal etwa 65 km nördlich von Johannesburg. Umgeben von der Kette der Magaliesberge befindet sich das Gebiet in etwa 1370 Meter Höhe über dem Meeresspiegel.
Heute Morgen war ich schon um 6:00 Uhr wach. Wäre mir da schon mit allen Konsequenzen im Kopf klar gewesen, dass es jetzt mehr ins städtisches Gebiet geht, wäre ich doch aufgestanden und dort auf dem Gelände noch ein wenig rumgelaufen, als mich noch einmal umzudrehen und weiter zu dösen…
Nach einem leckeren Frühstück mit frischem leckeren Obst, Müsli und allem was man sonst so zu einem schönen Tagesanfang braucht, ging es in Richtung Johannesburg.
Auf dem Weg dorthin sind wir durch Pretoria gefahren, ganz schlimm wirklich. Überall, noch mehr als wir es bisher gesehen haben, lag Müll und Gerümpel herum, Massen an Menschen und Autofahrer, die wie A… mit Ohren fahren. Aber trotz allem zum großen Teil schöne Häuser. Unsere Reiseleiterin erklärte uns aber – wir haben die Preise auch auf einem Plakat für Neubauten gesehen – dass die meisten Menschen es sich dort gar nicht leisten können, so ein Haus zu kaufen.
Naja, zumindest dort wo wir hergefahren sind, sah man keine bettelarmen Menschen, jedenfalls rannte keiner so herum, wie man von uns die Bettler kennt.
Was auch sehr auffällig war, war die Tatsache, dass sämtliche schickeren Häuser in einer Art Wohnsiedlung zusammengefasst waren und diese wirklich richtig massiv eingezäunt waren: Unten meist eine Mauer und dazwischen richtige Stahlstreben, teilweise oben noch mit Stacheldraht oder mit Elektro oder Glasscherben versehen.
Das Einzige, was mir da wirklich richtig gut gefallen hat, waren die Bäume. Überall standen die Jacarandas als Allee links und rechts der Straßen und blühten wunderschön in lilablau.
Ich persönlich hätte an ganz anderen Bäumen gehalten, die viel satter in der Blüte standen, aber gut…
Wir waren noch in einem riesigen Park in dem eine ebenso riesige Statue von Nelson Mandela stand. Auch dort wäre ich gerne noch geblieben.
Als wir schon fast aus Pretoria wieder heraus waren, kamen wir am Rand von einem Township vorbei, einer rein schwarzen Siedlung, die eher einem Slum glich. Die Siedlung war wohl für ca. 60 000 Leute angelegt worden und mittlerweile leben dort fast sage und schreibe 1 000 000 Menschen. Dass sowas immer mal wieder zu Spannungen führt und der Neid auf die Menschen, die es besser haben, durchbricht, ist wohl nicht weiter verwunderlich…
In unserer Hotelanlage sind wir am späten Nachmittag angekommen. Das ist eine riesige, leider auch ziemlich unübersichtliche Anlage. Die Eingangshalle sieht zwar richtig nobel aus, aber irgendwie bekommt man außer einem Lageplan der Anlage anscheinend nicht viel mehr zu den Zimmern bzw. wo die nun eigentlich zu finden sind, gesagt. So sind wir also in unserer Truppe wie eine Horde Schafe alle hinter einander hergelatscht, in der Hoffnung einer wird den Weg schon finden. Die Türen der Zimmer sind echt übel. Es sind ganz normale Holztüren, was ja weiter nicht schlimm ist, aber die knallen richtig beim zumachen.
Also auf der Anlage stehen zwar schöne Pflanzen, der Innenhof ist auch sehr schön angelegt, in dem riiiesiiigen Boma – ursprünglich einer Art Versammlungsort – in dem wir heute gegessen haben, war es auch schön eingerichtet, aber wie ich hier jetzt gerade beim Schreiben merke, ist es hier tierisch hellhörig. Du hörst die Leute vor der Tür hertrappeln und durch die einfache Holztür auch nicht gerade leise, du hörst die Dusche und die Klospülung von nebenan… Ich glaube wir können morgen nicht wirklich lange schlafen…
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