Miyajima
Aus Reiseführer und Co.:
Miyajima ist eine 30,33 km² große heilige Insel in Japan. Sie liegt zwanzig Kilometer südwestlich von Hiroshima, unmittelbar vor der Küste von Honshū in der Seto-Inlandsee. Von Hiroshima kann Miyajima mit Passagierbooten aus erreicht werden.
Auf der Insel läuft zahmes Wild frei umher. Der 535 m hohe Berg Misen in der Inselmitte ist bekannt für seine Japanmakaken, die sich vor allem an der Bergstation der Seilbahn zwischen den Besuchern bewegen.
Die Hauptgebäude des Itsukushima-Schreins ruhen direkt vor der Insel auf erhöhten Plattformen. Bei Flut stehen diese im Wasser, so dass die ganze Anlage zu schwimmen scheint. Die Gebäude sind mit einem 280 Meter langen überdachten Korridor miteinander verbunden. Weltberühmt ist das hölzerne Torii aus dem Jahr 1875, das etwa 160 Meter vor dem Schrein steht. Bei Ebbe kann es zu Fuß erreicht werden. Es ist eines der meistfotografierten Wahrzeichen Japans. Neben einer fünfstöckigen orange-roten Pagode.
Senjō-kaku ist eine große Halle. Zur Tröstung der Seelen der Kriegsgefallenen wurden hier Sutren gesungen.
15. Oktober:
Das Frühstück ist in Japan doch etwas gewöhnungsbedürftig. Ich weiß nicht, ob es bei einem traditionellen japanischen Frühstück auch Cornflakes und eine Art Croissant gibt oder ob das ein Zugeständnis an die europäischen Gäste ist…
Nach dem Frühstück sind wir wieder mit dem Zug gefahren. Allerdings waren diesmal unsere Plätze nicht reserviert und es war auch diesmal eher so was wie eine S-Bahn. Die Reiseleiterin meinte, dass wir noch in den Zug passen. Also haben wir uns noch fröhlich dazu gequetscht.
Am Hafen haben wir die Fähre zur Insel Miyajima bestiegen.
Auch wenn es mal wieder ein merkwürdiger Gedanke von mir inmitten all der Massen war – so muss es auch in Flüchtlings- oder Gefangenen-Lagern sein. Du verstehst kein Wort von dem, was du tun sollst und im Gegensatz zu den freundlichen Service-Kräften vom Schiff wird der Tonfall bei den Ansagen dort auch etwas herber sein…
Unsere Leiterin erzählte uns, dass auf die Insel früher nur die Mönche durften und sich das erst änderte als die Insel besiedelt wurde.
Die oben erwähnten zahmen Wildtiere gibt es wirklich. Überall laufen, stehen oder liegen Rehe rum. Allerdings kann es gut sein, dass die Tiere anfangen, die Broschüren oder aber Dinge, die man bei sich hat, anzuknabbern…
Kurz hinter dem Becken hinter dem man sich rituell die Hände wäscht und vom heiligen Wasser kostet, fragte eine Japanerin mich, woher ich denn käme und entschuldigte sich dann dafür, dass das große rote Torii im Moment verhüllt ist!
Wir sind durch die Tempel-Anlage des Itsukushima Schreins gegangen. Unsere Leiterin hat immer wieder etwas erklärt, aber leider nicht immer gewartet bis alle – sprich die lahmen Fotografen ;o) – da waren…
So fehlt uns z. B. noch die Erklärung wonach man die Vorhersagen aus den nummerierten Kästchen aussucht. Zumindest haben wir uns bei einer Japanerin abgeguckt, dass man die Zettel hinterher falten und an eine Stange binden muss.
Mit einer Seilbahn konnte man bis ganz hoch fahren. Aus Zeitmangel sind wir auch tatsächlich gefahren.
Oben konnte man sich insbesondere zwei empfohlene Aussichtspunkte angucken. Wir sind erst zu dem gegangen, der weiter weg war. Da war ich wirklich froh, dass ich mich nicht so dick angezogen hatte. 1. war es sowieso schon warm, 2. hatte der Weg doch ganz schön Steigung und 3. mussten wir schon Gas geben…
Wir haben aber beide Punkte geschafft, hätten natürlich noch mehr verstreute Schreine aufsuchen können, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten.
Aber so haben wir uns dazu entschlossen als insgesamt 30 Sardinen gepackt in der ca. 3 x 1,5 m großen Kabine der Seilbahn wieder ins Tal zu fahren und da noch ein wenig zu gucken.
Zum Abendessen wurden wir wieder in ein Taxi gesteckt. Dummerweise hat unser Taxifahrer uns irgendwo – man könnte sagen am A… raus gelassen. Da standen wir nun. Erst dachten wir es liegt an dem rasanten Tempo mit den er gefahren ist, dass kein anderer aus unserer Gruppe da ist. Aber als keiner kam, kam uns das dann doch spanisch vor. Irgendwann erhielten wir dann von unserer Leiterin einen Anruf: Sie kommt mit dem Taxi und sammelt uns ein.
Zum Essen gab es so was wie Fondue, genannt Shabu Shabu. Irgendwie war ich motorisch diesmal total daneben, dass ich mit den Stäbchen echt nix hinbekommen bzw. in den Mund bekommen habe. Das war ganz schön nervig! Wir wurden ordentlich gemästet und bekamen immer wieder dünne Fleischscheiben – ähnlich dünn geschnitten wie Schinken bei uns – nachgereicht.
Nach dem Abendessen hatten wir gedacht, wir könnten bei dem Wetter doch schön zu Fuß zum Hotel gehen. Im Restaurant gab es noch WLan, so dass wir uns den Weg eben raussuchen konnten. Tja, wer kann denn auch ahnen, dass es in einer Stadt gleich zwei Hotels der gleichen Kette gibt…
Wir sind also prompt in die falsche Richtung und so gut wie ans andere Ende der Stadt gelatscht.
An der Rezeption des Hotels haben wir dann nach dem Weg gefragt. Zum Glück konnten wir direkt gegenüber des Hotels in eine Straßenbahn steigen und bis zum Hauptbahnhof bei uns direkt um die Ecke fahren.
War noch ein schönes Abenteuer!
Jetzt geht es ins Bett.
- „Judassohn“
- Kyōto