Brisbane
Sonntag, 17. Juli
In der Nacht hat es vor dem Fenster ganz grausig gefaucht und gelärmt. Nicht grausig im Sinne von unheimlich, sondern im Sinne von „unschlafbar“. Das war dermaßen laut, dass man fast senkrecht im Bett stand.
Es waren anscheinend die Fasane – nein, nicht Fasane: Truthähne – die sich nachts gejagt haben.
Als wir uns zum Frühstück angezogen haben, war draußen wohl ein Regenbogen zu sehen. Den wollte mein Lieber fotografieren. Das war aber schnell vergessen, als wir von zwei sehr zutraulichen roten Vögelchen begrüßt wurden.
Anscheinend waren sie hungrig und wollten von uns was zu futtern haben. Es dauerte gar nicht lange und schon saßen sie auf meiner Hand…
Nach dem Frühstück war es richtig sonnig. So sind wir dann doch noch den Tree Top Walk entlang gegangen. Erst sieht es ziemlich langweilig aus, weil der Weg auf den Stegen nur knapp 20 cm über dem Boden verlief. Nach und nach ging es aber immer höher hinauf. An einer Stelle kann man noch auf eine Art Hochsitz klettern. Auf der höchsten Ebene ist man 30 m über dem Boden. Von da aus hat man einen genialen Blick in die Baumkronen des Regenwaldes.
Gestern hatte ich ja gefragt, ob ich mal aus einem der Villen gucken könnte. Ich durfte heute also tatsächlich – natürlch mit Begleitung des Personals – in eine Villa. Die junge Frau kam an der Rezeption auf mich zu, meinte dass sie mit mir fährt und fragte woher wir kommen. Ja, und nun ratet mal woher sie kommt?! Aus Düsseldorf. Sie ist vor einigen Jahren ausgewandert. So konnten wir ganz gemütlich ein wenig plaudern…
So eine Villa ist schon cool. Als wir am ersten Tag durch die Gegend gewandert sind und sozusagen von der anderen Seite die Villen am Hang mitten im Regenwald haben „hängen“ sehen, hätte ich gedacht, der Ausblick wäre noch spektakulärer. Vielleicht hat man auch von den vorderen Villen noch einen besseren Blick. Aber das Interior war schon sehr nobel und mit Pool, BBQ und Kamin.
Danach haben wir uns auf den abenteuerlichen Weg zurück den Berg hinunter gemacht. Teilweise, naja, das habe ich ja schon berichtet…
In Brisbane angekommen, haben wir erst mal unser Hotel gesucht und eingecheckt.
Also ganz ehrlich, dafür dass das so ein Nooobelschuppen ist, oder sein soll, ging mir als erstes schon mal auf den Keks, dass unsere Karte nicht funktionierte. Mit unserer Zimmerkarte kommen wir im Fahrstuhl auch nur in unsere Etage und die Karte wollte einfach nicht gelesen werden… So standen wir also vollgepackt im Fahrstuhl und das Mistding wollte nicht!
Weil das Wetter angenehm war, sind wir in den angrenzenden Roma Street Park gegangen. Obwohl der Park mitten in der Stadt liegt, ist es wunderbar leise dort, jedenfalls von den Verkehrsgeräuschen her. Im Park an sich herrscht ein Vogelgezwitscher und Gequake und Gekreische. Da war es lauter als im Regenwald…
Auf der Suche nach einer Zikarde, die im Unterholz laut vor sich hin zirpte – die Leute haben sicher gedacht wir haben eine Macke, als wir im Mulch gestochert haben – haben wir zwei männliche Zikarden gesehen, die hektisch umher rannten.
Um noch mal zum Nooobelhotel zurück zu kommen. Die Dusche sieht zwar toll aus, quietscht aber die ganze Zeit, was auf Dauer nicht zu ertragen ist. Und die Idee, unten im Restaurant essen zu gehen, war ein totaler Schuss in den Ofen. Die Karte war schon sehr aufgeräumt und das Essen war auf dem Teller nicht unbedingt zu finden… Ganz davon abgesehen, dass es nicht wirklich besonders toll war…
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