Gedankenreich

Vollmondpaddeln

Eigentlich war die Tour für Samstag angesetzt, aber da so ein Regenwetter angesagt war, wurde die Fahrt kurzerhand auf Sonntag Abend gelegt. Und wir hatten wirklich Superglück mit dem Wetter. Auch die Mücken und Motten und anderen Flatterviecher haben sich am Wasser sehr darüber gefreut…

Treffpunkt war um 18:00 Uhr in Bochum „An der Alten Fähre“. Da schien noch die Sonne, der Himmel war fast wolkenfrei und es war sogar richtig warm. Das war allerdings für das Kanadier- und Kajak-Schleppen nicht ganz so toll, weil wir da wirklich richtig ins Schwitzen geraten sind, als wir die Dinger evtl. 700 (?) Meter ans Wasser getragen haben. Um 19:00 Uhr bekamen wir dann die letzten Anweisungen und Tipps von unserem Leiter. Am Anfang hatten wir ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber nach ein paar Umsetzaktionen hatten wir unsere optimalen Sitzpositionen gefunden und so kamen wir zügig voran. Allerdings hatten wir nach wie vor iiiirgendwie leichte Rhythmus-Probleme beim Paddeln. Wir kamen ständig aus dem Takt…

Also nachdem ich mich so an das erste Gewackele gewöhnt hatte, hat das richtig Spaß gemacht. Man kann in aller Ruhe über das Wasser fahren und sich die Natur und die Tiere angucken!!

Es gab unterwegs sooooo viel zu sehen, dass ich allein schon deshalb immer irgendwie abgelenkt war. Wir haben jede Menge Enten, Entenküken, Gänse und Gänseküken, einige Schwäne und Blesshühner gesehen. Kurz bevor es richtig dämmerig wurde, haben wir auch einen Graureiher und eine Bisamratte gesehen. Alle Tiere (außer die armen beiden Enten, auf die wir „Ente, Ente, Ente, Ente, …, Ente“ kurz Jagd gemacht hatten) ließen sich irgendwie von uns auch überhaupt nicht stören. Da habe ich mich schon geärgert, dass ich keinen Fotoapparat dabei hatte. Nächstes Mal nehme ich auf jeden Fall meine kleine Kamera mit. Die kommt dann in eine wasserdichte Box und gut ist…

Besonders süß war eine Entenfamilie bei der die kleinen Küken immer auf einen kleinen Stein, der aus dem Wasser guckte, gestiegen und ins Wasser gesprungen sind!

Als es schon ein wenig dämmerig war, kamen wir an eine „Bootsrutsche“. Hört sich ganz lustig an, ist aber wenn man diese schmale Stromschnelle sieht durch die man dann hindurch fahren muss, doch ganz schön beeindruckend und auch ein wenig beängstigend. Das Wasser floss verdammt schnell dadurch, bildete jede Menge Wirbel und war gut und gerne 800 m lang. Erst mal konnten wir uns das angucken, dann haben wir noch geguckt, wie unser Leiter mit seinem Kanu dadurch gefahren ist. Danach konnten wir überlegen, ob wir das machen oder die Boote lieber außen drum herum tragen wollten. Also machen wollten wir das schon, aber zumindest mir war es doch verdammt mulmig zu Mute. Besonders als wir dann im Kanadier saßen und auf den Eingang zu gepaddelt sind. Damit wir in dem Ding auch bloß nicht kentern, hat unser Sklaventreiber ;o) (also der, der ganz vorne sitzt und den Takt angibt) wirklich wie bei den Sklavenschiffen angezählt, damit wir diesmal auch bloß nicht aus dem Takt kommen!

Es ging superschnell, war zum Glück aber nicht wirklich sehr wackelig. Außer dass die ersten beiden Personen, also unser lieber Anzähler und ich nass geworden sind, ging alles gut. Bei mir war komischerweise nur die linke Seite nass: linker Schuh und linkes Hosenbein.

Der Sonnenuntergang war noch mal cool, weil der Himmel teilweise wie im Winter ganz rosa und toll gezeichnet war. Aber nachdem es dann fast dunkel war und man am Ufer kaum noch was erkennen konnte, war es für mich eher uninteressant, weil ich eh keine Tiere mehr beobachten konnte…

Gegen 23:00 Uhr waren wir dann an unserem Zielpunkt angelangt. Kurz bevor wir an den Anleger kamen, sind wir noch an einem zweiten Wehr vorbei gefahren. Da hat man überhaupt nicht gesehen, dass es da abwärts ging. Erst als wir schon auf ca. 2 -3 Meter heran waren, sah man ganz schwach einen Versatz in der Wasseroberfläche bzw. einen Unterschied in der Reflexion des Restlichtes.

Also das war schon cool! Nur der Mond wollte sich leider gar nicht zeigen :o(

Demnächst ist auf jeden Fall meine Kamera dabei!

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