Gedankenreich

Was für ein Tag

Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien war alles andere als schön.

Das ging schon damit los, dass der Wecker um 6:00 Uhr klingelte. Nun gut, dass der Wecker schon um 6:00 Uhr und nicht erst um 6:20 Uhr klingelte, hatte ich mir selbst ausgesucht, weil ich zwei neue Kinder in die Klasse bekomme und vor dem Unterricht dafür alles in Ruhe fertig machen wollte. Aber allein die Tatsache, dass ich ja nun heute wieder raus musste und mich nicht wie die letzten Wochen einfach noch mal umdrehen konnte, wenn ich keinen Bock hatte aufzustehen, war schon gewöhnungsbedürftig… [Nervfaktor: 1]

Aber das ging ja noch…

Nach dem Frühstücken (wie immer morgens vor der Schule im absoluten Eiltempo) bin ich kurz nach 6:30 Uhr raus zum Auto, weil ich ja wie gesagt eher zur Schule wollte.

Bei den Temperaturen – welch ein Wunder – konnte ich also mein Auto freikratzen. Weiter kein Problem, 7 – 8 Minuten war’s fertig. [Nervfaktor: 1]

Von Außen hab ich schon gesehen, dass meine Windschutzscheibe von innen im Auto auch zu war. Naja, gerade bei älteren Autos ist das im Winter nicht weiter ungewöhnlich, dass die Scheiben innen auch ein wenig „an-ge-reift“ sind. Aber wie sich herausstellte, war das nicht nur ein bißchen Reif, sondern die Frontscheibe war total dicht, ein wunderschönes Beet von Eisblumen an meiner Scheibe. Wenn ich ja nicht zur Schule gemusst hätte, hätte ich das wahrscheinlich auch schön gefunden… Aber so hab ich versucht zu kratzen und zu kratzen – nix tat sich. Die Blumen sprießten weiterhin und ich sah immer noch nix… [Nervfaktor: 5]

Weil sich nichts tat, hab ich den Motor angemacht (auch wenn ich’s eigentlich nicht mag und man’s auch nicht tun soll), Gebläse auf volle Pulle und Heizung ganz hochgedreht – nix passiert… [Nervfaktor: 6]

Ein weiterer Blick auf die Uhr sagte mir „Super, selbst wenn ich nicht früher zur Schule gewollte hätte, bin ich jetzt viel zu spät dran“ [Nervfaktor: 7] und die Scheibe wurde immer noch nicht frei, Kratzen brachte ebenfalls immer noch überhaupt nix… [Nervfaktor: 10]

Als ich dann mein Auto endlich so weit hatte, dass ich dann – ähnlich einem Panzerfahrer – eine kleine Luke hatte, durch die ich gucken und mit der ich losfahren konnte, war es 7:10 Uhr. [Nervfaktor: 6] Da die Scheibe an sich nicht beschlagen war, konnte ich so fahren. Wenn ich zu wenig gesehen hätte, wäre ich auch nicht gefahren!

Ab Lüdenscheid (hinter’m Bräuckenkreuz) bis kurz vor Neuenrade hatte ich dann noch einen liebreizenden Schleicher vor mir, der mich halb in den Wahnsinn getrieben hat (50 in einer 70er Zone – und es war wirklich nicht glatt!). Ob nun glatt oder nicht, aber überholen wollte ich bei den Witterungsbedingungen dann doch lieber nicht – zu spät war ich ja eh schon… [Nervfaktor: 8]

Und zu guter Letzt ein kleiner „Augenschmaus“: ein Teil meiner Windschutzscheibe von innen heute morgen:

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Eine kleine Entschädigung an diesem Ätz-Tag, meine Kinder in der Klasse waren superlieb! ;o)

Auf dem Heimweg meinten zwei ganz Helle bei der Glätte unbedingt auf der Straße spazieren gehen zu müssen, obwohl die wesentlich schlimmer aussah als der Gehweg daneben…

Ein Depp musste mich unbedingt überholen, weil ich doch glatt 10 m nach einer Ortschaft noch nicht wirklich viel schneller als 50 km/h unterwegs war…

Und zu guter Letzt stehe ich in Lüdenscheid an der Ampel in aller Ruhe und denke an nix Böses, da schaltet direkt neben mir ein Krankenwagen Blaulicht und Martinshorn an und rast los. Meine Güte, da wär mir aber doch echt bald das Herz in die Hose gerutscht…

Einige Gedanken zu “Was für ein Tag

  1. Sabine

    *g* Was für ein Morgen!
    Aber sei beruhigt: Trotz Tiefgarage fängt bei meinem Corsa während der Fahrt die Scheibe der Fahrertür an vollzueisen! *Sowas!?*
    Meine erstklassige Anna hat am Montag erst wieder ihren 1. Schultag nach 3 Wochen Ferien…

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