Gedankenreich

Amokläufer

Das Motiv von Tim K. liegt weiter im Dunkeln. Ein möglicher Hinweis: Die Polizei fand auf dem PC des 17-Jährigen Killerspiele und Gewaltpornos.

Es ist doch immer eine schöne und einfache Lösung, alles auf die Medien zu schieben. Die PC-Spiele sind schuld. Die Gewaltpornos haben ihn dazu animiert. Ja klar! Sicher, es kann dazu beigetragen haben, dass es zu dieser Tat gekommen ist. Aber bei vollkommen gesunden Menschen würden wohl kaum PC-Spiele dafür sorgen, dass jemand zur Waffe greift und Leute abknallt. Ich meine, dann wären schließlich weit mehr als ein paar Millionen Menschen Killer!

Und die Rederei jetzt mal wieder darum, solche Spiele zu verbieten oder was auch immer damit zu tun, wird das Problem mit kleinen Psychos in unserer Gesellschaft auch nicht lösen.

Schulen in Festungen zu verwandeln, wäre ebenfalls nicht wirklich die Lösung. Es mag einigen Schülern und Lehrern zwar Sicherheit vermitteln, aber wer wirklich was im Schilde führt und kriminelle Energien hat, der wird trotz aller Sicherungen auch einen Weg finden, seine Idee in die Tat umzusetzen. (Auch wenn ich sonst eher der Optimist bin, sehe ich das doch realistisch-pessimistisch!)

Irgendwo in einer Dokumentation hatten sie jetzt mal gesagt, dass alle Schüler an ihren Schulen per Iris-Scan registriert werden sollen, damit kein Fremder in die Schulen kommt. Tja, dumm nur, dass so Taten meistens von Schülern der eigenen Schule verübt werden. Tim K. ist schließlich auch in seine Schule zurück gegangen! Also bringen solche Maßnahmen überhaupt nichts…

Traurig aber wahr, aber wenn das so weiter geht, werde ich wohl selbst in der Grundschule in 20 Jahren mit kugelsicherer Weste morgens zum Dienst antreten…

Das Einzige, was meiner Ansicht nach einen Sinn hat, ist, sämtliche Waffen zu verbieten und aus dem Verkehr zu ziehen (außer natürlich von Polizisten…) – wofür braucht eine Zivilperson im Haus oder im Privatbereich eine Waffe???

3 Gedanken zu “Amokläufer

  1. dasI

    Es wäre auch ein Anfang, dass Munition nicht mit Waffen zusammen und schon gar nicht zu Hause gelagert werden. Wozu benötigt ein „Waffenliebhaber“ zu Hause Munition? Schießen darf er da sowieso nicht. Das würde es auch vereinfachen zu kontrollieren, wie viel Munition im Umlauf ist. Munition gibt es halt nur Abgezählt am Schießstand direkt. Jeder unterschreibt und verschießt. Fertig!
    Aber das wäre wahrscheinlich zu einfach. *pfff*

  2. ich

    An die Vernunft appellieren, bringt bei den meisten Kinder nichts. Erst recht nicht, wenn sie eh schon – sagen wir – ein wenig sonderbar sind! Verbote sind zwar doof, aber wenn keine Waffen da sind, kann damit auch kein „Unfug“ getrieben werden…

    Da ich ja nun im Moment eine erste Klasse habe, ist das eher gar nicht von Bedeutung.

    Falls eines der Kinder bei den Eltern Nachrichten geguckt haben sollte (glaub eher nicht, dass sie das tun) werden sie, glaube ich, nicht wirklich registriert haben, was ein Amoklauf im Einzelnen bedeutet.

    Wie es bei den ältern Schülern aussieht, weiß ich nicht. Kann ja mal nachfragen.

    Ich weiß nur, dass z. B. bei meiner Schwester an der Schule wohl die Stimmung ziemlich gedrückt war.

  3. Minuk

    Sofern wir anfangen (alles) zu verbieten, werden wir irgendwann zwangsläufig nicht mehr in einem liberalen Land leben. Aber vielleicht ist das so gewollt.

    Mich würde eher interessieren, ob der Amoklauf Deine Schüler tangiert oder ob sie bereits so abgebrüht sind, dass sie sich direkt wieder vor die PlayStation setzen?

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