Tafelberg Fortaleza
Am letzten Tag wollten wir eine nicht mehr ganz so anstrengende, lange Runde machen, damit wir noch genug Zeit zum packen, duschen und zur Souvenir-Jagd hätten.
Beim Frühstück sah es schon mehr als trüblich aus und als wir aus unserem Hotel zum Auto gingen, war es auch leicht am nieseln. Die gesamte Strecke, die wir mit dem Auto auf 2100 m hoch gefahren sind, war es sehr wolkig, nebelig und nieselig. Die Temperatur fiel von anfangs noch ganz angenehmen 21° nach und nach auf 12,5°. Wir haben schon überlegt, ob wir wohl die 10°-Marke – hihi von oben – knacken, aber bei 12° pendelte es sich dann eine ganze Zeit lang ein.
Irgendwann streckten wir sozusagen über den Wolken wieder unseren Kopf heraus und ab da wurde es dann wieder ziemlich schnell ziemlich warm.
Auch wenn der Wind die ganze Zeit heute merklich frischer war, hatten wir den ganzen Tag über pralle Sonne dort oben.
Vom Parkplatz aus war unser Navi erst mal verwirrt und schickte uns in die falsche Richtung – über eine komplett schattenlose Ebene… Nach kurzer Zeit haben wir das zum Glück gemerkt und sind umgekehrt. Als wir dann den richtigen „Einstieg“ zum Weg gefunden hatten, mussten wir aber feststellen, dass er gesperrt war. An der Info sagte man uns, dass wir ca. einen Kilometer zu einem Restaurant gehen müssten. Da könnte man auch in den Wanderweg. Welch Überraschung: auch da war dann aber nach endlosem Suchen nach dem richtigen Zugang eben dieser gesperrt.
Da hatte ich gelinde gesagt schon gehörig den Kaffee auf. Unsere Alternativ-Route verlief dann ungefähr wie folgt:
Portillo Alto – Roque del Peral – El Portillo – Portillo Alto
Das Ganze war waaahnsinnig spannend, weil der Weg mega touristenlike war, sich die Landschaft nicht wirklich änderte und immer aus den gleichen Sträuchern, dem gleichen abgestorbenen Gestrüpp, ein paar verstreuten Blümchen und einigen Felsen in der Landschaft bestand.
Das einzig einiger Maßen spannende war die Wolkendecke auf die man ab und zu gucken konnte und unter der der untere Teil der Insel heute verschwunden war.
Sehr amüsant hingegen war heute eine Pause. Mein Lieber wollte gerne etwas mit den herumliegenden kleinen Steinen machen und so hatten wir ein wenig Pause. Wir legten also die Rucksäcke ab und schon huschten einige kleine Echsen neben uns an den Steinen her. Die waren dermaßen zutraulich, dass sie mir aus der Hand Wasser schlabberten, dem Hamsta Brot vom Bein stibitzten und meinem Lieben hinterher recht rabiat eine Feige klauten.
Auch bei Echsen scheint es so zu sein: beim Essen endet die Freundschaft! Wehe dem, der zwischen Echse und dem ersehnten Futter war – egal, ob Artgenosse oder wir. Da wurde auch schon mal gezwickt!
Auf der Rückfahrt ging es bei noch stärkerem Nebel mit Nieselregen und einem recht raschen Temperatursturz auf 11,5° wieder ins Tal. Innerhalb von knapp 20 Minuten kamen wir von sonnig heißen Temperaturen in deutschland-ähnliche Regen- und Beinah-Tiefkühl-Verhältnisse!
Bei der Souvenierjagd musste ich mir hinterher einfach ein bißchen Urlaubsfeeling mit nach Hause nehmen – auch wenn es eher Südafrika als typisches Teneriffa-Feeling ist…
- Hw Nr. 385
- Everytime