Gedankenreich

Ich taaaaanze

Heute Morgen als der Wecker klingelte – ja, ich weiß es ist Wochenende, der Grund kommt gleich noch – war strahlend blauer Himmel und Sonnenschein draußen angesagt.

Allein deswegen habe ich mich schon geärgert, dass ich heute einen Schnupperkurs Yoga hab. Ich bin ja immer offen für alles und von der Sache her hat mich Yoga schon immer interessiert. Aber da ich nicht wusste, ob das mein Ding ist, wollte ich nie einen kompletten Kurs mit 10 oder 12 Abenden machen. Da kam mir dieser Tag eigentlich ganz gelegen.

Also habe ich mich nach einem zwar gemeinsamen aber leider nicht wirklich gemütlichen Frühstück etwas unmotiviert (wegen dem schönen Wetter) auf den Weg gemacht.

Und dann war ich noch nichtmals angemeldet, es hätte also niemanden gestört, wenn ich nicht aufgetaucht wäre…

Wir haben erst ein paar Lockerungsübungen gemacht. *hmpf* die meisten kannte ich schon aus Sport, die anderen waren so „simpel“, dass sie jeder normale Mensch bei Verspannungen instinktiv auch gemacht hätte: Schultern kreisen, Muskeln an- und entspannen…

Dann eine – etwas längere (mindestens 10 Minuten, jedenfalls kam es mir so vor) – Runde, Bauchatmung testen. Super! 1. kannte ich das wieder aus der Entspannung beim Sport, 2. dass ich in den Bauch atmen und mich so entspannen kann, weiß ich auch so. Wer weiß sowas nicht??

Gerade stehen, Arme hängen lassen, einatmen – Arme heben, ausatmen – Arme über dem Kopf zusammenlegen und als Dach auf dem Kopf abstellen, einatmen – Arme hochnehmen, ausatmen – Arme ausbreiten und wieder nach unten bringen, uuuuuuuuund so weiter uuuuuuund so weiter. Das gebe ich jetzt nicht alles wieder.

Da musste ich mich schon ab und zu zusammenreißen, damit ich nicht anfange zu lachen. Also entspannt hat mich das nicht.

In einer kurzen Pause musste ich mal das Örtchen heimsuchen. Ich weiß, das ist nichts Spannendes und muss normalerweise nicht erzählt werden. Aber auf dem WC bin ich bald von der Schüssel gefallen, als ich das Plakat an der Wand gesehen – und dummerweise gelesen habe. Etwas vornehmer formuliert „Tipps für den Stuhlgang“ von wem auch immer. Kurzer Einblick gefällig? (Sorry, dass es jetzt alles etwas banal klingt, aber die Ausdrücke habe ich mir beim besten Willen nicht gemerkt…) Es war unterteilt in „für das große und kleine Geschäft“. Abgebildet waren die unterschiedlichen Sitzpositonen. „Nicht pressen, evtl. Schaukeln, Beckenboden lösen, Harnstrahl frei laufen lassen.“

Das ist nicht ausgedacht! Somit war meine Ernsthaftigkeit noch mehr angegriffen. Als wir dann durch den Raum tanzen und uns zur Musik bewegen sollten, hinterher stehenbleiben und mit einem Partner die Handflächen aneinander legen und dann gemeinsam zu eben dieser schaurigen Musik weiter bewegen sollten, war bei mir dann endgültig der Punkt, wo ich gedacht habe: Wo zum Geier bin ich hier gelandet? Raus, nichts wie weg!

Die Entspannung vor der Mittagspause habe ich noch mitgemacht. Allerdings war das für mich keine Entspannung. Einfach nur auf dem Rücken liegen und mir eine CD mit Naturgeräuschen anhören (gerade heute sehr paradox, sich so etwas in einem geschlossenen Raum anzuhören) kann ich auch zu Hause. Ganz davon abgesehen, dass mich so Tipps wie, „fühlen Sie in ihre Zehen“ nicht wirklich entspannen. Hinter mir tickte eine Uhr (das treibt mich sowieso immer in den Wahnsinn), draußen arbeiteten Landschaftsgärtner und waren ständig am klappern und scheppern und jede Menge Autos und LKWs fuhren an dem Raum vorbei. Seeeeeeeehr entspannend. Und mein Rücken, eher mein Becken tat mir hinterher weh.

Ab nach Hause. Jetzt bin ich auf dem Balkon und genieße das Wetter!

Einige Gedanken zu “Ich taaaaanze

  1. Hamsta

    Hihi, gut dass ich da nicht bei war, so ein Zeug wäre ja mal gar nix für mich gewesen, igitt auch

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