Gedankenreich

Internetgefahren

Gerade habe ich eine Dokumentation über Sexualtäter im Internet gesehen.

Als erwachsener, eigenständig denkender, manchmal auch störrischer und eigensinniger Mensch kann man sich gar nicht vorstellen, dass Kinder und Jugendliche auf diese Maschen von Sexualtätern im Internet hereinfallen.

Julia von Weiler, Geschäftsführerin von „Innocence in danger“, nennt einen ganz entscheidenden Grund dafür, dass vermehrt Übergriffe auf Jugendliche und Kinder im Netz verübt werden: Die Täter haben uneingeschränkten Zugriff auf die Opfer, ohne sich vor Entdeckung durch „Zeugen“ fürchten zu müssen. Sie können die Opfer ködern, bedrohen und bedrängen, ohne dass es irgendjemand anders mitbekommt.

In einem Fall ging es um einen – man könnte ihn „Sado-Pädophilen“ nennen, der seine Opfer mit der Hilfe bei einem Karrierestart als Profi-Fußballer oder als Auszubildender als Filmemacher ködert und die Träume der Jugendlichen ausnutzt. Er provoziert die Jugendlichen ganz unterschwellig in dem er ihnen sinngemäß sagt:

Entweder wartest du bis ich Zeit habe oder du bist ein großer Junge und setzt dich in den Zug und kommst zu mir.

Ja, wer will als Kind oder Jugendlicher nicht für erwachsen gehalten werden!?

Was ich aber besonders krass und eigentlich auch für unser Rechtssystem regelrecht beschämend fand, ist die Tatsache, dass die Polizei erst dann wirklich etwas machen kann, wenn – um es ganz drastisch zu formulieren – schon etwas passiert ist. Die Beamten müssen warten bis sich konkrete Anhaltspunkte bieten!

Ja, wen schützen wir denn eigentlich??

Eins der Opfer hatte den Mut gehabt, seinen Peiniger anzuzeigen. Erst musste er Jahre auf einen Gerichtstermin warten und dann sagt der Angeklagte wegen Krankheit ein paar Tage vorher ab.

Ja, hallo? Was hat ein Angeklagter das Recht nicht zu seiner Verhandlung zu erscheinen, wenn er krank ist?? Wenn er nicht gerade kurz vor dem Exitus steht hat so ein Mensch meiner Meinung nach mal überhaupt kein Recht! Der hat bei Gericht zu erscheinen! Kann ja nicht sein, dass auf so etwas mehr Rücksicht genommen wird, als auf die Opfer, die mit unter ihr ganzes Leben an so etwas zu knacken haben!

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