Golden Circle
Reiseführer und Co.:
Der goldene Kreis, golden Circle, bezeichnet drei der Hauptsehenswürdigkeiten in Island: Nationalpark Þingvellir, Geysir und Gullfoss.
Alle Springquellen, als Geysire bezeichnet, wurden nach dem großen Geysir in Island benannt. Im Gebiet des Tals Haukadalur gibt es mehrere Geysire.
Der Strokkur (deutsch Butterfass) bricht regelmäßig aus, etwa im Abstand von 3 bis 5 Minuten und manchmal bis zu dreimal kurz hintereinander. Kurz vor dem Ausbruch bildet sich eine mit Luft oder Dampf gefüllte Wasserglocke über dem 2m großen Schacht. Die dann hervorschießende kochende Wassersäule des Strokkur erreicht eine Höhe von 25 bis 35 Meter.
Der große Geysir (Stóri-Geysir) wurde erstmals 1294 erwähnt. Geologen schätzen sein Alter auf ca. 10 000 Jahre. Seine aktivste Zeit hatte der Stóri im 18. Jahrhundert. 1935 grub man einen unterirdischen Kanal, der den Wasserspiegel senkte und dafür sorgte, dass der Geysir kaum noch ausbrach. Erdbeben im Jahr 2000 belebten die Aktivität des Stóri, dennoch bricht er heute nur noch selten aus.
Der Wasserfall Gullfoss heißt übersetzt „der goldene Wasserfall“. Er wird aus dem Fluss Hvítá gespeist. Dieser bildet die Gemeindegrenze zwischen Hrunamannahreppur und Bláskógabyggð.
Der Wasserfall rauscht über zwei Stufen (11 m und 21 m hoch). Die beiden breiten Kaskaden stehen etwa in einem 90°-Winkel zueinander. Das Wasser stürzt in eine Schlucht, die vom Wasserfall bis zur Verbreiterung zum Tal 2,5 km lang ist und eine Tiefe von 70 Metern erreicht.
Seine durchschnittliche Wasserführung beträgt etwa 109 m³/s, im Sommer etwa 130 m³/s.
Der Seljalandsfoss liegt im Süden Islands an der Ringstraße. Der Fluss Seljalandsá stürzt hier 66 m tief.
Man kann hinter den Wasserfall gehen und durch die Wasserschleier auf das Land draußen blicken. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch in den späten Abendstunden, wenn die Farben am intensivsten sind.
Wenn man die Felswand entlang nach Westen in Richtung Þórsmörk geht, kommt man an zahlreichen kleineren Fällen vorbei, deren schönster der Gljúfurárfoss oder Gljúfrabúi ist. Der letzte Name bedeutet der Schluchtenbewohner, denn der Wasserfall verbirgt sich teilweise in einer halboffenen Höhle.
26. Juli:
Heute Morgen sind wir im Nebel aus Laugarvatn losgefahren. Nach und nach lichtete sich der Nebel und die Sonne kam wieder heraus.
Gestern hatten wir schon sozusagen den ersten Teil des Golden Circle – den Nationalpark – angesehen. Heute standen dann Teil 2 und 3 dieser Touristenhochburgen auf dem Plan.
Als erstes sind wir zu den Geysiren gefahren.
Menschen, genauer gesagt die Spezies Tourist, ist ja so was von einfach zu begeistern: Gib ihnen ein wenig Wasser, das ab und zu mal spritzt und schon schreien alle „oohh“ und „ahh“ und amüsieren sich tierisch, wenn sie fotografiert haben, obwohl noch gar nichts passiert ist… Wenn besagte Spezies dann auch noch so dösig ist und in Windrichtung vor der Springquelle steht, wird sie gut nass. Es kann allerdings auch sein, dass der Wind sich während des Ausbruchs dreht. Das ist dann Pech…
Aber es ist schon wirklich arg beeindruckend, mit welch einer Wucht das Wasser in die Luft geschleudert wird.
Was allerdings in diesen geothermalen Gebieten weniger schön ist, ist der Gestank nach Hölle äh faulen Eiern, sprich nach Schwefel. An einem heißen Becken wehte einem mal mehr mal weniger stark ein ganz ordentliches Stinke-Lüftchen um die Nase.
Wir haben uns mehrere Ausbrüche angesehen, bevor wir dann in das umliegende Nichts gewandert sind, um einen Cache zu finden. Da war es noch vergleichsweise leer.
Als wir uns dann auf den Weg zum Abschluss des Golden Circle zum Gullfoss gemacht haben, fielen ganze Busladungen von Touristen über das Gebiet her.
Am Gullfoss hatten wir immer noch strahlenden Sonnenschein, so dass wir sogar einen Regenbogen am Wasserfall hatten. Herrlich! Direkt am Wasserfall bekamen wir immer einen schönen kühlen feinen Niesel ab, der bei den Temperaturen echt gold wert war.
Danach wollten wir eiiigentlich zu unserer Unterkunft – irgendwo im Nirgendwo – fahren, aber wir haben uns überlegt, da das Wetter schön ist, doch noch zum Seljalandsfoss zu fahren.
Das ist der obercoole Wasserfall hinter dem man her gehen kann! Es war eine verdammt nasse Angelegenheit das Ganze. Dafür hat es sich aber richtig gelohnt! Einfach traumhaft! Und wenn es nicht so nass gewesen wäre, so dass ich hinterher keine Taschentücher mehr hatte, um mir die Brille zu putzen und die Kamera zwischendurch notdürftig mal wieder etwas trockener zu machen, wäre ich auch gerne noch was da geblieben! Das ist einfach beeindruckend, wie der Wasserfall da runter schießt. Unten spritzt er in ungefähr einem Halbkreis in ein flaches Wasserbecken.
Beim dritten Anlauf hatten wir Glück, dass wir nach unserem Wasserfallbesuch um ca. 20:30 Uhr noch etwas zu essen bekamen. Über den Preis möchte ich gar nicht nachdenken…
Wie schon die letzten Tage war es nach dem Abendessen merklich kühler und es fing an nebelig zu werden. Von der Ringstraße ging irgendwann eine kleiiine Straße zu unserer Unterkunft ab. Durch den Nebel hatten wir echt das Gefühl wir fahren ins absolute Nichts… Mit viel Fantasie konnten wir irgendwann am Horizont ein kleines süßes Häuschen auftauchen sehen. Die Besitzerin kam heraus, begrüßte uns und zeigte uns erst mal unsere Zimmer. Jetzt wird ein wenig gefaulenzt und dann geht es ins Bett, da wir morgen um 9:30 Uhr schon unsere Fähre auf die Westmänner-Inseln haben.
- Þingvellir
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